Türen richtig pflegen

Zwischen Tür und Angel: DIY-Tipps für kleinere Reparaturen

Wir alle kennen es: Man eilt durch den Alltag, und plötzlich knarrt eine Tür, ein Griff wackelt oder ein unschöner Kratzer trübt das Bild der sonst so gepflegten Wohnatmosphäre. Oftmals sind es die kleinen Mängel, die im täglichen Leben stören, aber genau für diese gibt es schnelle und einfache DIY-Lösungen. Anstatt sofort den Fachmann zu rufen oder gar über einen Austausch der Türen nachzudenken, lassen sich viele dieser kleineren Reparaturen mit ein wenig Geschick und den richtigen Tipps selbst durchführen.

Türband

Türband oder Türscharnier

Die richtige Pflege von Türscharnieren

Ruckelnde und quietschende Türscharniere sind oft ein Zeichen dafür, dass sie dringend etwas Pflege benötigen. Durch ständige Nutzung und den Lauf der Zeit kann es zu Abnutzung und Ablagerungen kommen, die diese störenden Geräusche verursachen.

Der erste Schritt zur Behebung ist, den betroffenen Bereich gründlich zu reinigen. Ein weiches Tuch und etwas mildes Reinigungsmittel sind hierfür oft schon ausreichend. Ablagerungen und Schmutz, die sich im Laufe der Jahre angesammelt haben, können so entfernt werden.

Nach der Reinigung kann ein geeignetes Schmiermittel aufgetragen werden. Hier eignet sich besonders gut ein Silikonspray oder spezielles Scharnier Öl, welches in den meisten Baumärkten erhältlich ist. Ein paar gezielte Spritzer genügen meist schon, um das Scharnier wieder geschmeidig zu machen. Wichtig ist, überschüssiges Öl oder Spray mit einem Tuch zu entfernen, um Flecken auf dem Boden oder der Tür zu vermeiden.

Türzarge beschädigt

Schäden an der Türzarge

Schnelle Fixes für Kratzer und Dellen

Oberflächliche Blessuren wie Kratzer oder Dellen an Türen sind nicht nur ein optisches Ärgernis, sie erzählen auch Geschichten aus dem Alltag.

Vielleicht war es die hastige Aufhängung des Türschilds fürs Büro, das versehentlich verrutschte, oder die Aufkleber auf der Kinderzimmertür, die beim Abziehen ihre Spuren hinterließen. Unabhängig von ihrer Herkunft gibt es glücklicherweise einige schnelle Lösungen, um diese Makel zu beheben. Für Holztüren eignet sich oft eine einfache Politur oder ein spezieller Kratzerentferner, um leichte Spuren zu kaschieren.

Hat man es mit tieferen Dellen, wie hier im Bild zu tun, können diese mit Holzspachtel und etwas Farbe nahezu unsichtbar gemacht werden. Das Wichtigste ist, die passende Farbe für die jeweilige Tür zu wählen, um ein harmonisches Gesamtbild zu erhalten.

Bei lackierten oder bemalten Türen kann ein kleiner Pinsel Wunder wirken. Ein wenig von der ursprünglichen Farbe vorsichtig auftragen und die Stelle trocknen lassen. Oftmals verschwinden die Blessuren so fast gänzlich und lassen die Tür wieder in altem Glanz erstrahlen.

Schließblech

Fehlende Schraube

Einfache Reparatur von Türschlössern und Griffen

Sicherheit und Funktionalität stehen im Mittelpunkt jedes Eingangs, und die Integrität von Türschlössern und Griffen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Doch mit der Zeit können auch diese Elemente Verschleißerscheinungen zeigen. Ein wackelnder Griff oder ein klemmendes Schloss können nicht nur lästig sein, sondern auch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Manchmal fehlt, wie hier im Bild, einfach nur eine Schraube.

Ein wackelnder Türgriff kann oft schon durch einfaches Nachziehen der Schrauben fixiert werden. Bei regelmäßiger Nutzung lockern sich diese manchmal und müssen nur wieder festgezogen werden. Falls der Griff weiterhin Probleme macht, kann es hilfreich sein, ihn komplett zu entfernen, die Mechanik zu überprüfen und dann erneut zu montieren.

Bei klemmenden Schlössern kann das Problem oft mit einem speziellen Schlossspray gelöst werden. Dieses dient als Schmiermittel und kann die Mechanik wieder geschmeidig machen. Sollte das Schloss trotzdem weiterhin klemmen, könnte eine Überprüfung durch einen Fachmann notwendig werden, um sicherzustellen, dass es nicht an tieferliegenden Problemen liegt. Es kann auch sein, dass das Schloß ausgetauscht werden muss. Eine Beschreibung ist unter Türschloss einbauen zu finden.

Abdichtungen und Zugluftstopper selbst erneuern

Ein häufig übersehenes, aber entscheidendes Element jeder Tür ist ihre Dichtung. Diese sorgt nicht nur für eine Barriere gegen Wettereinflüsse, sondern auch dafür, dass unsere Wohnräume energieeffizient bleiben. Eine undichte Tür kann zu erhöhten Heizkosten im Winter und Klimatisierungskosten im Sommer führen. Ist die Dichtung beschädigt oder alt, kann sie leicht ersetzt werden. Es gibt viele DIY-Kits in Baumärkten, die alles enthalten, was man braucht, um alte Dichtungen zu entfernen und neue zu installieren. Einige modernere Dichtungen sind selbstklebend und können einfach an den Türrahmen geklebt werden, nachdem der alte Dichtungsstreifen entfernt wurde. Ein weiterer nützlicher Helfer gegen Zugluft sind Zugluftstopper. Diese können entweder als Bürstenleiste an der Unterseite der Tür oder als eigenständiges Kissen, das vor die Türschwelle gelegt wird, angebracht werden. Sie sind besonders effektiv in älteren Häusern, wo Türen vielleicht nicht mehr perfekt sitzen.

lackierte Türzarge

neu lackierte Zarge

Türen neu lackieren

Wenn alle kleinen Reparaturen nicht den gewünschten Effekt bringen, kann ein neuer Anstrich der rettende Schliff sein. Neben der optischen Auffrischung hat dies auch den Vorteil, größere Makel zu kaschieren und der Tür neuen Schutz zu bieten. Wie man eine wirklich gltte Oberfläche bekommt haben wir unter Bretter streichen beschschrieben

Vorbereitung:

• Reinigung: Die Tür gründlich von Staub, Fett und sonstigen Verschmutzungen befreien.

• Kratzer und Dellen: Tiefe Kratzer oder Dellen mit Spachtelmasse ausbessern. Nach dem Trocknen überschüssige Masse abschleifen, um eine glatte Oberfläche zu erhalten.

• Anschleifen: Alte Farbreste und Unebenheiten mit Schleifpapier bearbeiten.

Grundierung:

• Eine geeignete Grundierung sorgt für bessere Haftung des Lacks und schützt das Holz. Sie dient als Basis, insbesondere wenn die Farbänderung drastisch ist oder der alte Lack sehr dunkel war.

Lackierung:

• Den gewählten Lack in dünnen Schichten auftragen.

• Zwischen den einzelnen Anstrichen sollte genügend Trockenzeit gegeben werden, oft reichen zwei Schichten aus für ein optimales Ergebnis.

Schutzschicht:

• Ein klarer, schützender Überzug versiegelt die Farbe und bietet Schutz vor Abnutzung und Witterungseinflüssen.

Mit diesen methodischen Schritten und der richtigen Vorgehensweise wird die Tür nicht nur wieder ästhetisch ansprechend, sondern ist auch für kommende Jahre gut geschützt.