Schnurgerüst bauen:

Ein ebener Untergrund für das Gartenhaus durch ein Schnurgerüst.

Das fertige Schnurgerüst

Wenn man einen passenden Platz für das Gartenhaus ausgewählt hat, muss ein guter Unterbau für das Gartenhaus erstellt werden. Für den Unterbau gibt es verschiedene Möglichkeiten. Pflastersteine, Waschbetonplatten oder, wie wir es machen wollten, Steifenfundamente. In jedem Fall muss der Untergrund absolut eben sein, bzw. man muss die Waagerechte jederzeit exakt bestimmen können. Damit wir nicht ständig mit Wasserwaage und Richtscheit arbeiten müssen, und da diese Methode eher ungenau ist, haben wir ein Schnurgerüst erstellt.

Materialbedarf für das Schnurgerüst:

Zum Erstellen eines Schnurgerüstes benötigt man neben 12 Pflöcken (8x8x100cm - etwas dicker geht auch), 8 Bretter in einer Länge von mindestens 50 cm, eine Wasserwaage, eine Schlauwaage und ein paar Schrauben. Statt Kanthölzer kann man Rundhölzer verwenden.

Wichtig ist, dass dise stark genug sind um den Zugkräften von Maurerschnur und Gewichten stand zu halten. Insbesondere bei den Arbeiten mit der Schlauchwaage ist es gut wenn man einen Helfer dabei hat. Die Position des Schnurgerüstes stellt sich wie folgt dar:

Schaubild Schnurgerüst

Schnurgerüst aufbauen:

1. Position für das Gartenhaus bestimmen. Die ungefähre Position des Gartenhauses kann man mit Sand kennzeichnen. Dann kann man auch noch einmal überprüfen, ob die Ausrichtung zu den Himmelsrichtungen und die Abstände auch so sind, wie man sich vorgestellt hat.

2. Anschließend werden, in einem Abstand von ca. 100cm zu den Ecken, 4 ersten Pflöcke eingeschlagen. Der Abstand ist wichtig, da das Schnurgerüst ja bei der Erstellung der Unterkonstruktion stehen bleibt und einen sonst beim Arbeiten stört. Die Pflöcke sollten, ja nach Bodenbeschaffenheit, ca. 50cm in den Boden geschlagen werden (etwas Anspitzen hilft). In der Zeichnung sind die ersten Pflöcke mit den Ziffern 1 bis 4 gekennzeichnet.

3. Dann werden die weiteren Pflöcke (5 bis 12), ungefähr parallel zu den Seiten des Gartenhauses, eingeschlagen.

Die Schnüre lassen sich mit Gewichten spannen

4. Am ersten Pflock wird, in Höhe von ca. 50 cm über der geplanten Oberkante des Unterbaus, bzw. des Fundamentes, eine Markierung angebracht.

5. Die Markierung wird, mit Hilfe der Schlauchwaage, auf die anderen Pflöcke übertragen. Dafür ist es natürlich notwendig die Funktionsweise einer Schlauwaage zu kennen (Eine Schlauchwaage bei Amazon suchen / Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen).

6. Die Bretter werden nun, mit der Oberkante an den Markierungen auf den Pflöcken, an die Pflöcke geschraubt. So hat man ein Schnurgerüst erstellt, bei dem alle Bretter waagerecht auf exakt der gleichen Höhe sind.

7. Nun kann man nicht nur an allen Stellen zwischen dem Schnurgerüst exakt die Höhen bestimmen. Wir haben das Schnurgerüst auch genutzt um Flucht und Winkel des Gartenhauses (und natürlich auch der Unterkonstruktion) zu bestimmen.

An einer Seite haben wir zunächst eine Schnur gespannt. Steine, die an der Schnur befestigt waren, hielten die Maurerschnur auf Spannung. Auch die Position der weiteren Außenwände wurde mit gespannten Schnüren gekennzeichnet.
Damit die Wände später auch exakt im rechten Winkel zueinander stehen, haben wir zur Kontrolle die Diagonalen zwischen den Schnittpunkten der Schnüre gemessen. Die lässt sich mit a²+b²=c² einfach berechnen. Wir haben aber auch hier eine Berechnungshilfe zum Berechnen der Diagonalen.

Diagonale berechnen

Nur wenn die Diagonale (die Hypothenuse) genau dem berechneten Wert entspricht stehen die Wände (a und b, bzw. die Katheten) exakt im rechten Winkel zueinander.

Die Schnüre konnten also immer so weit verschoben werden bis sie am Ende ein exakt rechtwinkliges Rechteck beschrieben haben. Die Position der Schnüre wurde nun an den Brettern gekennzeichnet. Nachdem wir die Schnüre wieder entfernt hatten, haben wir noch kleine Kerben in die Bretter gemacht. Das verhindert später ein Verrutschen der Schnüre.

Nun hatten wir, durch das Schnurgerüst, jederzeit die Möglichkeit sowohl die Höhen zu messen, als auch die exakte Position der Außenwände und somit auch der Unterkonstruktion zu bestimmen. Wir konnten also auch die Position der Fundamente ermitteln und damit beginnen, die Steifenfundamente zu erstellen.